Wenn Sie auf Dauer in Deutschland leben und arbeiten möchten, sollten Sie einen Integrationskurs besuchen. In diesem Kurs lernen sie, wie Sie sich selbstständig in Deutschland in normalen Lebens- und Arbeitssituationen verständigen können:

• Kontakte mit Behörden
• Einkaufen
• Arztbesuche
• Öffentliche Verkehrsmittel und Mobilität
• Wohnungssuche
• Freizeitgestaltung, Sport
• Briefe und E-Mails schreiben
• Formulare ausfüllen und telefonieren
• Beruf und Arbeit, Weiterbildung
• Bewerbung um eine Arbeitsstelle
• Normen und Werte in Deutschland

Wer kann eine Teilnahmeberechtigung beantragen?

• Ausländer, die auf Dauer in Deutschland leben
• EU-Bürger
• Spätaussiedler
• Asylbewerber mit einer Aufenthaltsgestattung
• Geduldete mit guter Bleibeperspektive
• langfristig aufenthaltsberechtigte Drittausländer
• deutsche Staatsangehörige mit nicht ausreichenden Sprachkenntnissen

Voraussetzung

• Vorlage einer "Berechtigung" oder "Verpflichtung zur Teilnahme an einem Integrationskurs", ausgestellt von der Ausländerbehörde, dem BAMF, dem Sozialamt, dem Bundesverwaltungsamt oder dem Jobcenter
• Selbstzahler ohne Berechtigungsschein können bei freien Plätzen aufgenommen werden - bitte erkundigen Sie sich rechtzeitig nach freien Plätzen
• Alle Teilnehmenden nehmen vor Kursbeginn an einem Einstufungstest teil
• Bitte vereinbaren Sie einen Termin für die Einstufung

Dauer

Ein Integrationskurs dauert für Anfänger zwischen 600 Stunden und 900 Stunden. Findet der Kurs täglich mit 4-5 Unterrichtsstunden statt, dauert der Kurs zwischen 6 Monaten (600 Stunden) und 12 Monaten (900 Stunden). Es werden verschiedene Kurszeiten angeboten (vormittags, nachmittags, abends).

In welcher Zeit das Ziel des Integrationskurses (= Sprachniveau B1) erreicht werden kann, wird für jede Person in einer Einstufung geklärt. In der Einstufung werden Ihre persönlichen Lernvoraussetzungen und Lernmöglichkeiten geprüft. Die Einstufung wird von erfahrenen Lehrkräften durchgeführt und besteht aus einem persönlichen Gespräch, in dem z. B. der Bildungshintergrund und Ihre Lernerfahrungen aufgenommen werden (Schulbildung, Ausbildung, Studium). Da die persönlichen Voraussetzungen und Lerngewohnheit eine große Rolle bei der Einordnung in das Integrationskurssystem spielt, nehmen wir uns dafür sehr viel Zeit. Im Anschluss an dieses persönliche Gespräch folgt eine schriftliche Einstufung. In der schriftlichen Einstufung wird überprüft, ob bereits Deutschkenntnisse vorhanden sind und in welchem Umfang. Wenn keine Vorkenntnisse vorhanden sind, sind wir verpflichtet, zu überprüfen, ob das lateinische Alphabet bekannt ist und wie flüssig Buchstaben geschrieben werden können. Falls das lateinische Alphabet nicht bekannt ist, erfolgt eine Schriftprobe in der Herkunftssprache. Die ausführliche und fundierte Einstufung ist neben der persönlichen Motivation die wichtigste Grundlage für den erfolgreichen Abschluss eines Integrationskurses.

Gebühren

• Kursgebühr Integrationskurse/Zweitschriftlernerkurse/Alphabetisierungskurse
  
  2,29 Euro/Unterrichtsstunde mit Berechtigungsschein, wenn Sie keine Leistungen beziehen
  4,00 Euro/Unterrichtsstunde ohne Berechtigungsschein 
  0,00 Euro/Unterrichtsstunde mit Berechtigungsschein, wenn Sie gering verdienend oder im Leistungsbezug sind (Wohngeld, Bürgergeld, Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Asylbewerberleistungen)

• Für Spätaussiedler, Asylbewerber und Geduldete ist der Integrationskurs kostenlos.
• Die Gebühr für das Lernmaterial beträgt 20,00 Euro pro Buch und wird jeweils nach Ausgabe gezahlt.
• Eine Befreiung von den Fahrtkosten ist eventuell möglich. Wir beraten Sie gerne.
• Das BAMF erstattet Ihnen 50 % der gezahlten Kursgebühr, wenn Sie dort innerhalb von 2 Jahren das Zertifikat Integrationskurs vorlegen. Beim Beantragen der Erstattung helfen wir Ihnen gerne.